Glasfaser Breakout Kabel: Technik, Einsatz und Vorteile – Der Experten-Leitfaden 2025
Glasfaser-Breakout-Kabel spielen eine zentrale Rolle in modernen Netzwerken – insbesondere dort, wo hohe Port-Dichte, schnelle Datenübertragung und flexible Anschlussmöglichkeiten gefragt sind. Ob Rechenzentrum, Industrieanlage oder Telekommunikation: Diese Kabel bieten eine effiziente, platzsparende Lösung für strukturierte Verkabelung.
In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über Aufbau, Funktion, Auswahl und Anwendung von Glasfaser-Breakout-Kabeln wissen müssen.
Was ist ein Glasfaser-Breakout-Kabel?
Ein Glasfaser-Breakout-Kabel ist ein Mehrfaser-Lichtwellenleiter, bei dem jede einzelne Faser separat zugänglich, geschützt und terminiert ist. Dadurch lässt sich jede Verbindung direkt anschließen – ohne zusätzliche Patchpanels oder Spleißarbeiten. Diese Bauweise macht Breakout-Kabel besonders robust und flexibel in der Handhabung.
Aufbau und technische Merkmale
Komponenten im Überblick:
- Außenmantel: Schützt vor mechanischer Belastung und Umwelteinflüssen.
- Einzelfasern mit Tight Buffer: Jede Faser hat eine eigene Ummantelung.
- Stecker: Je nach Anwendung LC, SC, ST oder MTP/MPO.
Technische Spezifikationen:
- Faseranzahl: 4, 8, 12, 24 (auch 48 oder 96 in High-Density-Anwendungen)
- Kabeldurchmesser: ca. 6–12 mm
- Typen: Singlemode (OS1/OS2) oder Multimode (OM1–OM5)
- Längen: Konfektionierbar je nach Bedarf
Funktionsprinzip eines Breakout-Kabels
Ein Breakout-Kabel führt mehrere Glasfasern durch einen gemeinsamen Mantel, die am Kabelende in separat geschützte Einzeladern (Breakouts) aufgeteilt werden. Diese lassen sich direkt in Netzwerkkomponenten wie Switches oder Transceiver stecken.
Breakout vs. Fanout – Wo liegt der Unterschied?
| Merkmal | Breakout-Kabel | Fanout-Kabel |
|---|---|---|
| Faserstruktur | Einzeln geschützte Fasern | Ungefächerte Fasern mit Fanout-Einheit |
| Belastbarkeit | Hoch (robust) | Geringer (vorsichtiger zu handhaben) |
| Installationskomfort | Einfach, direkt konfigurierbar | Empfindlicher, oft mit Zusatzschutz |
| Preis | Höher | Günstiger |
Anwendungsbereiche in der Praxis
- Rechenzentren: Kompakte und leistungsstarke Server-zu-Switch-Verbindungen (z. B. 40G QSFP+ zu 4×10G SFP+)
- Telekommunikation: Backbone-Verbindungen (FTTH, FTTC)
- Industrieanlagen: Maschinenanbindung in rauen Umgebungen
- Medientechnik: Vielkanalige Audio-/Videoverbindungen
Installation: Worauf Sie achten müssen
- Biegeradius beachten: Mindestkrümmung einhalten
- Zugentlastung sichern: Nicht an Steckern ziehen
- Farbkennzeichnung: z. B. Gelb = Singlemode, Orange/Aqua = Multimode
Die wichtigsten Steckertypen
| Stecker | Eigenschaften | Einsatzbereich |
|---|---|---|
| LC | Kompakt, Push-Pull, hohe Portdichte | Rechenzentren, Switches |
| SC | Stabil, Snap-In, größer als LC | Telekommunikation |
| ST | Bajonett, älterer Standard | Industrie, ältere Systeme |
| MTP/MPO | Mehrfaseranschluss (z. B. 12/24 Fasern) | High-Density-Backbones |
Singlemode vs. Multimode – Wann welches?
| Merkmal | Singlemode | Multimode |
|---|---|---|
| Reichweite | Bis zu 40 km | Bis zu 2 km |
| Lichtquelle | Laser | LED/VCSEL |
| Dämpfung | Gering | Höher |
| Kosten | Höher | Günstiger |
| Anwendung | WAN, Backbone | LAN, Kurzstrecken |
Einsatz mit SFP/QSFP – Breakout-Kabel in der Netzwerktechnik
Ein QSFP+-Port (40 Gbit/s) wird mithilfe eines Breakout-Kabels auf vier SFP+-Ports (je 10 Gbit/s) aufgeteilt. Diese Konfiguration erlaubt eine flexible Verteilung der Bandbreite – ideal für Netzwerkgeräte mit variablen Anforderungen.
Test- und Qualitätssicherung
- OTDR-Messung: Reflexion und Dämpfung messen
- Einfügedämpfungstest: Signalverluste erkennen
- Rückflussdämpfungstest: Störquellen identifizieren
🔧 Checkliste vor dem Kauf:
- Fasertyp: Singlemode oder Multimode?
- Stecker: LC, SC, ST oder MTP?
- Umgebung: Innen- oder Außenbereich?
- Kompatibilität mit SFP-/QSFP-Transceivern?
- Zertifizierungen: ISO/IEC, UL, RoHS, Brandschutzklasse?
- Konfektioniert oder Eigenbau?
❌ Häufige Fehler vermeiden:
- Kabel zu stark gebogen
- Stecker nicht kompatibel
- Falsche Länge gewählt
- Keine Dokumentation
- Zu geringe Brandschutzklasse für Gebäudeinstallationen
Preis-Leistungs-Faktoren
| Faktor | Wirkung auf Preis |
|---|---|
| Faseranzahl | Je mehr Fasern, desto teurer |
| Steckeranzahl | Mehr Stecker = mehr Aufwand |
| Kabeltyp | Tight-Buffered teurer als Loose Tube |
| Konfektion | Fertig konfektionierte Kabel kosten mehr, sparen aber Zeit |
Fazit: Wann lohnt sich ein Glasfaser-Breakout-Kabel?
Ein Glasfaser-Breakout-Kabel lohnt sich immer dann, wenn:
- eine schnelle, direkte Verbindung benötigt wird,
- hohe Portdichte bei wenig Platz gefragt ist,
- Zeit und Installationskosten gespart werden sollen,
- Netzwerke flexibel ausgebaut werden müssen.
In Rechenzentren, Telekommunikation oder Industrie ist das Breakout-Kabel eine zukunftssichere Lösung – robust, effizient und vielseitig.
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